Renate Gaisser

Installation : Hommage à Leonhart Fuchs

In der Ausstellung: Echo | 13 Tübinger Künstler
Kunst im Dialog mit dem Stadtmuseum

Stadtmuseum Tübingen, 21.11.2015 bis 9.4.2016

„Der Mediziner Leonhart Fuchs (1501 – 1566) ließ sie [ die Kräuterbuchtafeln ] für die Herausgabe eines umfangreichen Kräuterbuchs anfertigen. Von ihm waren bereits zwei Kräuterbücher erschienen. In den beiden Werken „De historia stirpium“ (1542) und „New Kreutterbuch“ (1543) hatte er in detailgenauen Illustrationen eine große Zahl von Heilpflanzen abbilden lassen, deren Besonderheiten, Heilwirkung und Zubereitung er in einem begleitenden Text darstellte…Mit seinen Pflanzenbüchern wurde Fuchs zum Vater der Botanik.1
Die von dem französischen Wissenschaftler Dom Charles Plumier 1696/97 entdeckte Pflanze Fuchsie wurde Leonhart Fuchs zu Ehren nach ihm benannt. Begeistert von der Schönheit und Akribie dieser botanischen Pflanzentafeln entstand eine Serie von Fuchsien-Zeichnungen, die auf diese detailgenaue Schilderung der Pflanzen eingehen. Anders als in den Fuchs’schen Kräuterbuchtafeln liegt die Priorität jedoch nicht auf der botanischen Beschreibung der Pflanzen mit Wurzelwerk, Knospen, Blüten, Fruchtständen und lateinischen Namen, sondern in der phänomenologischen Begegnung mit den Pflanzen und dem Versuch, das visuelle Erlebnis in Zeichnungen möglichst präzise zu erfassen.

1 Aus: Der stadthistorische Spaziergang, Begleitbuch zur Dauerausstellung im Stadtmuseum Tübingen 2005, S. 98

Die Präsentation der Zeichnungen nimmt Bezug auf Pflanzenpressen. Es waren die Väter der Botanik, die mit ihren Kräuterbüchern das Interesse an einheimischen Pflanzen weckten. Dies führte in der Mitte des 16. Jahrhunderts zur Entstehung zahlreicher Herbarien, also Sammlungen getrockneter Pflanzen.

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Renate Gaisser Malerei, Installation art@renategaisser.de